1990-1999

Die letzten Jahre des Jahrhunderts – Die Integration geht weiter

1990

Das Schuljahr 1990/91 ist ein trauriges Jahr. Erst stirbt Edeltraud und dann Mike an Krebs. Die beiden Rosenstöckchen links und rechts des Gartentörchens erinnern an sie.

1991

Unser Piratenschiff im großen Sandkasten wird beim Sommerfest eingeweiht mit einer märchenhaften Seeräuberposse, die die Lehrer erdacht und einstudiert hatten. Trotz strömenden Regens wollte das Schiff aber nicht vom Stapel laufen und dient den PPS-Pänz deshalb bis heute als Kletter- und Spielgerät. Die beiden Schülertagesstätten Rosenmaar-Ganztag und Schülertagesstätte Peter- Petersen-Schule schließen sich zusammen.

1992

Als Preis für die Teilnahme am Wettbewerb „Grünes Köln – Blühendes Köln“ bekommt die Schule einen Walnussbaum auf dem vorderen Schulhof. Zum Jubiläum erscheint das Buch „40 Jahre PPS – sich der Wirklichkeit stellen – der Vision hinterherjagen“. Wir überprüfen unsere pädagogischen Leitsätze von 1972 und ergänzen sie. Eine Spende der „Drei Kölsche Junge“ ermöglicht den Einbau einer behindertengerechten Lehrküche. Zur Einweihung gibt es Rievkooche.

1993

Zur stadtweiten Aktionswoche „Arsch huh – Zäng ussenander“ bilden wir mit Nachbarn und Kindergartenkindern eine Menschenkette rund um die Schule. Ein Antrag auf Einbau eines Aufzugs wird von der Stadt abgelehnt. Der Förderverein beschließt, das nötige Geld selber aufzutreiben. Dann geschieht ein Wunder: die Aufzugfirma Hopmann stiftet anlässlich ihres 110-jährigen Firmenjubiläums die gesamte Technik!

1994

Wir sind gerade mitten in einer Diskussion zur Umorganisation des Freizeitbereichs, da brennt das Blaue Haus zum zweiten Mal! Die Folge ist eine unbeschreibliche Enge in der Schule: 4 Klassen müssen in der Bücherei, dem Lehrerzimmer, der Mensa und einem Werkraum unterkommen, der offene Bereich der Ganztagsbetreuung belegt die Feierhalle, das Untergeschoss des Treppenhauses wird zum „Lehrerzimmer“. Die Kreuzchen-Listen zu unseren „Zeugnissen ohne Noten“ werden abgeschafft, von jetzt ab schreiben wir nur noch frei formulierte Lernentwicklungsberichte. Die Überlegungen zu einem „offenen Schulanfang“ werden konkreter.

1995

Erwins Verabschiedung als Schulleiter. Sein pädagogisches Vermächtnis hinterlässt er in Form von kurzen, prägnanten Schlagworten, die in einem Fotoband dokumentiert werden. Den Kindern verspricht er, für sie eine Art Schulopa zu werden und sie bei allen Problemen und Sorgen zu unterstützen.

Außerdem will er die Schafe weiter versorgen…

…doch leider stirbt er schon am 15. Dezember an einem Herzinfarkt.

Unsere behinderten Kinder werden per Gesetz endlich auch formal PPS-Schüler: der Besuch einer Integrationsschule wird rechtlich dem einer Sonderschule gleichgestellt. Allerdings haben Eltern immer noch kein Wahlrecht.

1996

Am 13.9. wird Walter Heilmann von der Schulrätin Marianne Trompeter zum neuen Schulleiter ernannt. Am gleichen Tag feiern wir die Einweihung des wiederhergestellten Blauen Hauses. In fast allen Klassen stehen jetzt Computer (für Förderunterricht, teilweise mit Spezialtastaturen). Der Veränderte Schultag mit neuer Rhythmisierung wird eingeführt. Die Schule beginnt ab jetzt für alle Kinder jeden Tag um acht Uhr.

1997

Der Schafstall brennt ab. 
Das Programm des Fördervereinsfestes am 24.10. wird ausschließlich durch Eltern und Mitarbeiter gestaltet. Bei der Schulkarnevalssitzung spielen zum ersten Mal die Tuschneldas, eine Lehrerinnen-Blechblas-Power-Kombo. 
Aus den Bauteilen eines Ateliers, dass der New Yorker Künstler Rirkrit Tiravanija in den Räumen des Kölner Kunstvereins aufgebaut und wochenlang in aller Öffentlichkeit bewohnt hatte, bauen Erzieher und Kinder eine Teestube auf dem hinteren Schulhof. Von nun an der erste von Kindern selbstverwaltete Raum in der PPS. Die ersten kleinwüchsigen Kinder besuchen die PPS. Der Arbeitskreis Verkehr organisiert eine Aktion zur Verkehrsberuhigung am Lippeweg.

1998

An Weiberfastnacht (19.2.) stirbt unser Hausi Willi Joos, seit 1981 Hausmeister der PPS. Er hat auf dem Gelände viele sichtbare Spuren hinterlassen, zuletzt den wiederaufgebauten Schafstall, zu diesem Zeitpunkt sicher das schönste Gebäude der PPS. Seine Frau Monika wird seine Nachfolgerin.

Die erste integrative Ganztagsgruppe wird eingerichtet: die Papageiengruppe. Das Schulfest „Sonne, Wind und Wasser“ leitet ein Energiesparprojekt ein. Unser – erweiterter – Leistungsbegriff wird in allen Schulgremien ausführlich diskutiert, die Ergebnisse werden Teil eines neuen Kurz-Infos über die PPS (Faltblatt). Die Schülerrunde gestaltet die Wände des Pausengangs mit einem riesigen Wandbild. Der Veränderte Schultag wird endgültig ins Schulprogramm aufgenommen. Am 30.10. stirbt Prof. Kumetat, der erste Schulleiter der PPS.

1999

Ein Schul-ABC erleichtert neuen Eltern den Einstieg in die PPS. 
Die Eltern verbünden sich mit ca. 20 Schulen aller Schulformen im Stadtbezirk Mülheim 
und demonstrieren auf dem Wiener Platz für eine Verbesserung der Lehrerstellensituation, nachdem es von Jahr zu Jahr schlechter geworden war. Der Landtag beschließt die Einführung einer „Lehrerfeuerwehr“. 
Das Ganztagsangebot wird wegen wachsender Nachfrage noch einmal erweitert. Die Dschungelgruppe ist die zweite integrative Hortgruppe. Wir müssen sie im Lehrerzimmer unterbringen. Wieder einmal schränken die Lehrer ihre Arbeitsbedingungen ein – zugunsten der Kinder. Eine alte Forderung an das Ministerium wird endlich erfüllt: unsere SonderschullehrerInnen, bis dahin jährlich neu abgeordnet, werden endlich dauerhaft an die PPS versetzt. Die Abklärung der rechtlichen Rahmenbedingungen nimmt viel Zeit und Energie in Anspruch. Wieder einmal hat die PPS Schrittmacherfunktion für andere Schulen im Land übernommen. Die PPS nimmt zum ersten Mal am Weltkindertag im Rheinpark teil. Neben dem Schulzirkus tritt auch die Schulband „Die schwarzen Schafe“ auf. 
Zu unserem Sommerfest „Markt im Mittelalter“ kommen auch viele Besucher in mittelalterlichen Kostümen.